Sandra und Reinhard Schlitter haben Mörder ihres Sohnes vergeben
W E T Z L A R (ERF) – Die Eltern des 2010 ermordeten zehnjährigen Mirco aus Grefrath am Niederrhein haben dem Täter vergeben. Davon, wie Sandra und Reinhard Schlitter mit der Entführung und Ermordung ihres Sohnes umgegangen sind, berichten sie in einer Fernsehsendung von ERF Medien (Wetzlar).
Als der Junge am 3. September 2010 verschwand, wurde den Eltern bald klar, dass es sich um ein Verbrechen handelt. Sandra Schlitter berichtet in ERF 1, dass Gott sie bereits darauf vorbereitet hatte, ihren Sohn loszulassen. Dennoch habe sie das Schicksal ihres Jungen stark getroffen. „Es reißt einem den Fußboden weg“, so Vater Reinhard Schlitter. Mircos verzweifelte Eltern wandten sich über das Fernsehen an die Bevölkerung. Die „Soko Mirco“ ging über 9.000 Hinweisen nach, fahndete mit allen Mitteln. Über 1.000 Beamte durchkämmten ein 50 Quadratkilometer großes Gebiet, darunter Wälder und Sümpfe. Erst 145 Tage später wurde Mirco gefunden – missbraucht und erdrosselt. Der Täter, selbst Familienvater, konnte gefasst werden und wurde ein Jahr später zu lebenslanger Haft verurteilt.
In allem Leid und Schmerz treffen die Eltern eine fast unvorstellbare Entscheidung: Sie vergeben dem Mörder ihres Sohnes. „Wir haben den Täter gesegnet, haben ihn im Gebet vor Gott gebracht“, fasst Reinhard Schlitter die Erfahrungen von damals zusammen. „Gott hat uns so getragen, dass wir es schaffen konnten.“ Ihr Glauben an Gott sei durch den Tod des geliebten Kindes nicht erschüttert worden. „Es war nicht Gottes Wille, dass Mirco stirbt, aber es war der Wille des Täters“, beschreibt Sandra Schlitter in der Sendung ihr Festhalten an Gott. Die Sendung in der Reihe „Hof mit Himmel“ wird ausgestrahlt am Freitag, 18. Januar, um 20.15 Uhr bei ERF 1.